An Pfingsten war es mal wieder so weit. Zum ersten Mal seit langen Jahren stand wieder die Rheinwoche auf dem Programm. Eigentlich sollte es von Koblenz in 5 Etappen nach Hitdorf gehen, aber bereits eine Woche vorher stand fest, dass wegen Niedrigwasser der Kurs verkürzt werden musste. Somit blieben noch 3 Etappen, um bis Köln-Porz zu segeln.
So reisten am Freitag 4 Moselpiraten nach Koblenz. Max segelte mit Felix, Charlie mit Fiff, Feli mit Holger und ich mit Gabi. Zunächst wurden die Boote im Eiltempo aufgebaut, um die Boote zu slippen und die Hänger nach Köln zu bringen. Außerdem musste alles Material entweder im Wohnmobil oder auf beim Begleitschiff Eureka gebunkert werden, auf dem auch geschlafen wurde.
Samstag gin es dann in aller Frühe los. Leider fiel in Koblenz eine Schleusenkammer aus, sodass nur ein kleines Zeitfenster zum Schleusen blieb, um rechtzeitig zum Start am deutschen Eck zu sein. Spannend hier: Mit einer Jolle in einer Schleuse für Dickschiffe zu schleusen, ist echt hart. Der Hub ist gigantisch und es gibt kaum Punkte zum Festmachen. So musste Gabi dann nach dem Schleusen ein paar Meter eine glitschige Leiter klettern… letztlich kamen alle 90 Schiffe, davon 11 Piraten, rechtzeitig zum Start.
Um kurz vor 12 war die Spannung am Höhepunkt. Es sollte endlich losgehen, aber leider machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Ein Unwetter zog auf und der Start wurde abgebrochen und alle Boote sollten durch das Unwetter nach Brohl geschleppt werden. Leider brach hierbei ein wenig Chaos aus und einige Boote kamen erst spät in der Nacht an, nachdem sie in Koblenz „vergessen“ wurden.
So wurde am Sonntag dann in Brohl der erste Lauf gestartet. Der Wind war gut und versprach satte 40 km Kreuz nach Mondorf. Leider kamen wir beim Start nicht gut weg. Zu viel Respekt vor der Strömung und auch ein kleines Missverständnis mit der Startzeit ließen uns am Start schon ans Ende des Feldes zurückfallen. Zunächst war das Motto „Mitfahren“, um nicht den Anschluss zu verlieren. Nach einigen Kilometern hatte sich dann das Feld sortiert und wir lagen auf Platz 3 hinter Leonie und Niklas sowie Holger und Feli. Kurz hinter Unkel waren wir dann aber beriet für mehr Risiko und gingen zum Angriff über. Zunächst konnten wir den Abstand nach vorne verkürzen und einen echten Dreikampf starten. Kurz vor der Insel Grafenwerth fielen Leonie und Niklas zurück und ein Zweikampf entspann sich. Über viele Kilometer konnten weder Holger und Feli noch wir einen Vorteil ersegeln. Die ganze Zeit lagen wir im Bereich von Zentimetern zusammen. Erst 10 km vor dem Ziel gelang uns dann ein Sprint und wir konnten uns absetzen. Letztlich hatten wir in Mondorf dann 3 Minuten Vorsprung vor Holger und Feli. Leonie und Niklas kamen auf 3, Max und Felix auf 5. Charlie und Fiff hatten ernsthaft zu kämpfen und kamen auf 8.
Zur Mittagspause konnten wir dann in Mondorf die Kirmes genießen. Pommes, Crepe mit Nutella, Eis, … Im Anschluss kam es dann zum Showdown. Die Etappe Mondorf – Porz war mit 19 km geradezu ein Sprint. Diesmal war der Start besser, aber auch nicht gut. So mussten wir uns wieder durch das Feld pflügen und hoffen, dass die anderen nicht vorher davon fuhren. Letztlich konnten wir uns aber nach ein paar Kilometern vor Holger und Feli und Leonie und Niklas platzieren. Danach wurde es ein eher taktisches Rennen. Speed und Höhe fahren und versuchen so gut zu decken wie möglich. Holger und Feli zogen wirklich noch mal alle Register und kamen zwischenzeitlich etwas näher, konnten aber letztlich doch nicht mehr ganz aufschließen. So konnten wir auch diesen Lauf gewinnen und vor Holger und Feli bleiben. Leonie und Niklas kamen auf 3, Max und Felix auf 4 und Charlie mit Fiff auf 5!
Nach dem einpacken am Abend und einer kurzen Party stand dann am Montag Sightseeing auf dem Programm. Da die Etappe nach Hitdorf ja ausfallen musste, fuhren wir mit der Eureka einmal durch Köln und genossen das gute Wetter. Bei der anschließenden Siegerehrung waren dann einige Priese fällig:
Gabi und Henning wurden Gesamtsieger der Piraten und zeitschnellste gemischte Crew der Rheinwoche!!!
Feli und Holger wurden Gesamtzweite
Max und Felix wurden Gesamtvierte und beste Jugendcrew
Fiff und Charlie wurde Gesamtfünfte (mit Fiff als jüngstem Teilnehmer)
Insgesamt war es wirklich ein denkwürdiges Rennen mit Unwetter, Starkwind, Flaute, ewiger Kreuz und einer tollen Tour durch Köln. Besonders wird uns aber der wahnsinnige Kampf mit Feli und Holger in Erinnerung bleiben. Dieses beinharte und super faire Match über viele, viele Kilometer war wirklich ein Hammer und sicherlich ein Grund im nächsten Jahr wieder anzutreten. Ich hoffe, dass dann auch die Moselpiraten wieder in voller Stärke antreten. Uns hat es auf jeden Fall wieder wahnsinnig Spaß gemacht.