In diesem Jahr ging es für uns über das lange Himmelfahrtswochenende nach Trier – auf Einladung der sehr engagierten und sich stetig vergrößernden Piratentruppe rund um Henning. Und mit dem Ziel, das Revier auf Regattatauglichkeit zu testen. Im nächsten Jahr soll hier – wahrscheinlich wieder am Wochenende nach Himmelfahrt – erstmals eine Piraten-Ranglistenregatta ausgerichtet werden.
Revier
Wer schon einmal in Koblenz an der Mosel war, dem sei gesagt, dass die Mosel unweit von Trier breiter ist, es keine (störenden) Brücken gibt und der Wind laut den Einheimischen immer entlang der Fließrichtung weht. So haben wir es auch erlebt: die Kurse konnten immer als Up&Down ausgelegt werden, für ein Dreieck ist die Mosel dann doch nicht breit genug. Aber es gibt auch keine „Straßenbahnkurse“ mit zwei Halbwindkursen und zwischendurch irgendwo Tonnen.
Die Strömung, das Revier liegt leicht oberhalb einer Schleuse, war kaum festzustellen und beeinflusst das Segeln kaum. Zu beachten gilt es natürlich die Berufsschifffahrt, die rund um die Zeit der Schleusenöffnung natürlich gehäuft vorbeifährt, und sich wohl noch ein bisschen an größere Seglerfelder gewöhnen muss. Am Wochenende gab es aber kaum Probleme, auch weil die Segler, die den Schulterblick vielleicht mal vergessen hatten, von Begleitbooten vorgewarnt wurden.
Tauglichkeit: definitiv bestanden, absolut segelbar und auch weitgehend fair. Mit etwas Aufmerksamkeit macht auch die Schifffahrt keine Probleme.
Übrigens: damit ganz klar ist, wie man um die nicht nummerierten Tonnen fahren muss, zeigt ein Pfeil am Startturm die Segelrichtung an. Das fehlt uns ab sofort bei allen anderen Regatten. 😉
Segeln
Nun also, gesegelt sind wir natürlich auch im Rahmen unserer Tauglichkeitsprüfung. Am Himmelfahrtsdonnerstag sogar den Port Nigra Sailing-Marathon. (Anmerkung: Der Sailing Marathon gehört nicht zur geplanten Rangliste. Diese findet nur Samstag und Sonntag statt). Wenn man die angepeilten fünf? Runden segelt inklusive Kreuz, kommt man auf etwa 42km Fahrt über Grund. Natürlich gilt die gerechnete Zeit nach Yardstick, der Start ist aber für alle gleich. So kann es bei weniger Wind auch passieren, dass man nicht nur die Tonne, sondern auch ein dort parkendes Dickschiff umrunden muss. Ist in Wirklichkeit aber nicht ganz so tragisch – es ging schließlich nur um ein Nutellaglas. Außerdem gab der Moselmarathon die Möglichkeit, sich schon einmal vor der eigentlichen Regatta am Wochenende mit dem Revier vertraut zu machen.
Wie das Revier im Piratenfeld wirkt, konnten wir dann Samstag und Sonntag sehen: Das Moselbeil startete als Testballon mit immerhin neun Hackebeilen an der Linie.
Vom Wind haben wir zwischen Null und drei Windstärken alles erlebt. Am Ende waren Henning und Sören wie immer einen Platz vor uns auf Rang zwei. Für die Schneider-Brüder läutete die Zielglocke immer zuerst und somit konnten sie den schicken neuen Wanderpreis mit nach Hause nehmen. Unfassbar, wie schnell deren noch namenloses (fast) neues Schiff anspringt.
Die Ergebnisse:
- Thomas Schneider / Frank Schneider
- Henning Dresel / Sören Gussner
- Andrea Buschmann / Beate Müller van Issem
- Detlef Scharmann / Susanne Scharmann
- Bernhard Heimbach / Karl Hofmann von Kap-her
- Jörg Seibel / Anh Nguyen
- Gerd Müller van Issem / Stefan Weissbeck
- Max Hoffmann / Felix Hofmann von Kap-her
- Christian Scholz / Lisa Scholz
Tauglichkeit: definitiv segelbar. Dass Henning aber immer durch den letzten Lauf knapp vor uns landet, ist allerdings komisch.
Zu Gast beim PST
Das Clubhaus wird an den Wochenenden von den Mitgliedern bewirtet, die sich hierbei große Mühe gaben. Wie so häufig gab es am Samstagabend gutes Gegrilltes. Ob es jedoch besser ist, pro Wurst/Steak zu zahlen oder einmal pauschal, das müssen wir vielleicht mal in Piraten-Regatta-Stärke testen. (Anmerkung: Wir werden mit Anmeldung Wertmarken ausgeben, die dann nach Wunsch verwendet werden können). Auch Umkleiden und Duschen lassen nicht zu wünschen übrig, der Zugang ist dank Code rund um die Uhr möglich. Zelten konnten wir im Käfig – weil es dort schön dunkel ist. Richtig gelesen. Während wir uns leicht geschockt einen Hundezwinger vorstellten, brachte uns Sören zum Hängerparkplatz oder Winterlager, der bei den Mitgliedern aufgrund seiner Bauzaunumzäunung diesen Kosenamen erhielt. Da hier keine Straßenlaternen stehen, ist es hier schön dunkel und zudem, mit Zahlenschloss gesichert, also auch noch sicher – somit ein einwandfreier Zeltplatz. Zwischen Hafengelände und Käfig ist außerdem genügend Platz für Wohnmobile etc. Das Frühstück – 5€ – sucht seinesgleichen. Überaus liebevoll von Bernhard bereitet. Besser als zuhause … also fast.
Tauglichkeit: Kost und Logis sind nicht zu beanstanden und vollkommen regattatauglich. Die Gastfreundlichkeit des Clubs und seiner Mitglieder ist die Kirsche auf dem Sahnehäubchen.
Kultur und Co.
Der Freitag war für uns segelfrei, also ging es nach gemütlichem Frühstück bei Daniela und Henning in die Trierer Innenstadt, viele und ziemlich alte Steine gucken. Das Wetter spielte mit. Am Abend war dann für Kultur gesorgt: für kleines Geld gab es großes Ballett im Trierer Theater, alles organisiert von Bernhard und Nik (der seine Schwimmweste übrigens extra angelassen hatte), anschließend gab es noch eine kleine Stadtführung und einen gemeinsamen, weinseligen Abend. Übrigens können wir nach fachkundiger Anleitung bestätigen, dass die besten Sorten in der besten Trierer Eisdiele, die unter anderem, unweit der Porta Nigra ist, Snickers und Nougat (sprich: Nuggggattt) sind.
Tauglichkeit: Tolles Rahmenprogramm, sodass man auch ein bisschen von der Umgebung zu sehen bekam.
Fazit
Ihr habt es vielleicht schon zwischen den Zeilen rausgelesen. Da wächst etwas in Trier, Piratenverstärkung aus dem Süden. In unserem Terminkalender steht das Moselbeil für nächstes Jahr schon drin. In Eurem auch? Wir finden, dass es sich lohnt, und würden uns freuen, in 2015 mit mehr als 10 Piraten an der Startlinie zu sein und die Trierer Crew dann mal richtig auf Regattatauglichkeit zu prüfen.
Viele Informationen über das Revier und die Trierer Piratensegler findet ihr übrigens unter www.mosel-piraten.de, eine sehr besuchenswerte Seite!
Andrea & Beate (GER-3965)
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Ein sehr schöner, netter und ehrlicher Bericht! Danke euch beiden! Ich freue mich schon auf die kommende Saision, euren Besuch und wieder ein Eis mit Snickers und Nugggggattt 🙂
Liebe Grüße
Sören